SSW1118-1120

Kleinkevelaer

Kleinkevelaer

Kleinkevelaer ist mit 164 ha der kleinste Ortsteil der Wallfahrtsstadt Kevelaer und liegt zwischen Wetten und Twisteden. 

Wappen

Mit der Mispelblüte knüpft die Gemeinde Kleinkevelaer an ihre Herkunft aus dem alten Niederamt Geldern an. Die sieben Schwerter auf der Mispelblüte weisen auf die einstige Zugehörigkeit der Gemeinde zur Pfarrgemeinde "St. Maria der sieben Schmerzen" hin.

Geschichte

Der Name Kleinkevelaer lässt vermuten, dass es sich seit jeher um einen Gemeindeteil von Kevelaer gehandelt haben mag, allerdings verlief die Entwicklung beider Orte eine ganze Zeit deutlich getrennt. Der Ortsname Kleinkevelaer wird im Jahr 1533 erstmals im Rahmen eines Vertrages vom 11. Dezember erwähnt, der die Getreidemahlrechte im Gericht Wetten regelte. Er wurde von einem Vertreter des Herzogs von Egmond, der damals das Herzogtum Geldern innehatte, und dem Eigentümer der Wissener Schlossmühle Graf von Loe geschlossen. Bis zur Franzosenzeit 1794 war das Gericht Wetten für Kleinkevelaer zuständig.

Eine weit frühere Besiedelung des Gebietes von Kleinkevelaer hatte bereits im Mittelalter stattgefunden. Die ersten Höfe lagen an der seit dem Mittelalter kartographisch erfassten Handelsstraße Aachen - Jülich - Nimwegen, die von 1418 bis 1969 auch die Grenze zwischen Twisteden und dem Gebiet von Kleinkevelaer bildete. Kleinkevelaer gehörte bis 1571 zur Pfarre Walbeck, danach zur neuen Pfarre Twisteden.

In Kleinkevelaer befanden sich seit dem 16. Jahrhundert etwa 12 Häuser. Selbst im 19. Jahrhundert blieb die Anzahl der Häuser - einige verschwanden, andere kamen neu hinzu - konstant. Kleinkevelaer wurde 1816 als eigenständige Gemeinde dem neu eingerichteten Kreis Geldern zugeteilt. Im Jahr 1824 hatte Kleinkevelaer 71 Einwohner, davon waren 21 erwerbstätig, jedoch hauptsächlich in der Landwirtschaft. Diese im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägte Gewerbestruktur von Kleinkevelaer änderte sich mit dem vom Gemeinderat Kleinkevelaer gefassten Beschluss, 5 ha Gemeindewaldparzellen zur Förderung des Gemüse- und Obstanbaus zur Verfügung zu stellen. Hiermit begann in Kleinkevelaer die Gartenbauära, der Haupterwerbszweig des Ortes im 20. Jahrhundert.

Bereits seit dem ersten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts versuchten sowohl die Gemeinde Twisteden als auch die Gemeinde Kevelaer (seit 1949 Stadt Kevelaer) vergeblich, Kleinkevelaer einzugemeinden. Nach über 150 Jahren Selbstständigkeit wurden die 113 Einwohner der Gemeinde Kleinkevelaer im Zuge der Kommunalreform 1969 in die Stadt Kevelaer eingemeindet. Durch den gemeinschaftlichen Bau einer Kapelle 2002 schafften sich die Bewohner von Kleinkevelaer einen Ortsmittelpunkt. Beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" gewann Kleinkevelaer 2008 die Bronzeplakette. 

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