3000 bis 1100 vor Christus | Siedlungsbefund in Stadtmitte - Aufdeckung von Erdverfärbungen eines Brunnens (Kupfersteinzeit/Bronzezeit). |
6. Jahrhundert | Aufdeckung fränkischer Grabfunde im Zentrum von Kevelaer (Südteil der "Luxemburger Galerie"). |
9. Jahrhundert | Fränkische Siedlungsfunde aus den Fundamentgräben der 1982 abgebrannten Kevelaerer St. Antonius-Pfarrkirche. |
1144 | Ersterwähnung des nordwestlichen Teils des heutigen Kevelaerer Stadtgebietes, Kaylaer (heute Keylaer) in einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Arnold I., die eine Zusammenfassung der Stiftungen und Schenkungen zu Gunsten des bei Xanten gelegenen Klosters Fürstenberg gibt. |
1300 | Der erste schriftliche Hinweis auf ein im Herzogtum Geldern gelegenes Siedlungsgebiet mit Namen Keuelar Kevelaer wird durch eine Verkaufsurkunde vom 10. Mai 1300 des Hofes Uppendyke in Keuelar gelegen, überliefert. |
1369 | Nach der ältesten überlieferten Steuerliste befinden sich 31 Häuser, Höfe oder Abgabepflichtige in Kevelaer. |
1472 | Mit der Einwilligung des Erzbischofs von Köln und des Herzogs von Kleve (Patronatsherr) durch den Kanoniker Johann ten Have im Beisein des Xantener Notars Johannes van Tygelen wird die Abpfarrung von Weeze am 23. Juni 1472 vollzogen und die an der heutigen Stelle der Pfarrkirche gelegene St. Antonius-Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. |
1575 | Nach einer Zinssteuerliste der Gelderse Rekenkamer (Gelderner Rechenkammer) vom 25. November 1575 müssen 54 männliche Personen und Witwen für ihren Hof oder Katstatt zahlen. |
1590 | Am 24. Januar 1590 berichtet der Magistrat von Geldern, dass das ganze Drostamt von Soldaten ausgeplündert worden sei. Die Eingesessenen von Kevelaer suchten in den 80 Jahre dauernden Spanisch-Niederländischen Freiheitskriegen (1586 bis 1648) oft jahrelang Schutz in kleinen Holzhütten in mit Büschen umwachsene, meist quadratisch angelegten Schutzanlagen, oft mit einem Wassergraben umgeben, den sogenannten Schanzen. Die im heutigen Stadtkern gelegene Schanze befand sich im Bereich der heutigen Grundstücke Schanzstraße, Kroatenstraße sowie am Theodor-Heuss-Ring. |
1635 | Am 1. August 1635 werden 100 Kevelaerer von einem Trupp kroatischer Söldner auf seinem Durchzug in die Spanische Niederlande in ihrer Schanze niedergemetzelt. |
1642 | Beginn der Kevelaerer Marienwallfahrt (1. Juni 1642). |
1643 bis 1645 | Bau einer Wallfahrtskirche (später als Kerzenkapelle bezeichnet) neben der Gnadenstätte. |
1647 | Auf einer von der bischöflichen Obrigkeit der Diözese Roermond einberufenen Synode im Kloster ter Weide in Venlo (13. Februar 1647) wird Hendrik Busman von zwanzig Geistlichen und vier Ärzten unter Eid vernommen. Nach eingehender Untersuchung der Geschehnisse und ihrer Gutheißung wird Kevelaer die Approbation als Wallfahrtsort erteilt. Einzug der Oratorianer Priester in ihr neues Kloster gegenüber der Gnadenstätte (15. Juni 1647). |
1654 | Umkleidung des Heiligenhäuschens. Es entsteht ein sechsseitiger mit Marmor umkleideter Kuppelbau - heutige Gnadenkapelle (die Wallfahrtskirche in Scherpenheuvel in Kleinformat). |
1675 | Im zweiten Französisch-Spanischen Krieg (1672 bis 1679) verkaufte der durch Kriegslasten hoch verschuldete König Karl II. (1665 bis 1700) am 26. Januar 1675 dem Drost des Amtes Geldern, Arnold Adrian Freiherr von Hoensbroech für die der Krone mehrmals erwiesenen Dienste für eine Summe von 10.000 Pfunden zu vierzig Groten flandrisch als erbliches geldrisches Lehen die hohe, mittlere und niedere Gerichtsbarkeit sämtlicher Dörfer der Vogtei und des Neeramtes Geldern, darunter die Bauernschaft Kevelaer. |
1702 | Im Österreichisch-Spanischen Erbfolgekrieg (1701 bis 1703) plündern die französischen Soldaten jedes Haus in Kevelaer (6. Mai 1702). |
1714 | Besuch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. im Wallfahrtsort Kevelaer (16. Juli 1714). |
1738 | Besuch des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. und seinem Sohn dem Kronprinzen Friedrich, dem späteren preußischen König Friedrich II. (26. Juli 1738). |
um 1750 | Gründung einer Lateinschule (Auflösung 1789/1790). |
1756 bis 1763 | Auch der Kevelaerer Bevölkerung wird während des Siebenjährigen Krieges von den Franzosen eine hohe Kriegssteuer auferlegt. Die Eingesessenen werden angehalten in ihren Häusern Soldaten einzuquartieren. |
1756/1757 | Kevelaer erlebt der Überlieferung nach ein "schweres Erdbeben". Im Kevelaerer Ortskern in het dorp leben (ausgenommen die Bauernschaften) 167 Familien und Einzelpersonen. Zusätzlich arbeiten noch 162 Mägde und 76 Knechte in het dorp. |
1792 | Ein Trupp französischer Revolutionssoldaten fällt am 17. Dezember 1792 in Kevelaer ein und fordert von den Oratorianern 100 Pfund Fleisch und 200 Pfund Brot. Am 19. Dezember 1792 erpressen die Revolutionssoldaten den Superior des Oratorianer Klosters 15.000 Pfund zu bezahlen mit der Androhung, vier Oratorianer als Geiseln nach Frankreich abzuführen. |
1794 | Besetzung des Niederrheins durch republikanische Nord-, Sombre- und Maas-Armeen. Auch die Kevelaerer werden durch Kriegssteuern sowie Unterhaltsaufwendungen für das Militär stark belastet. |
1802 | Aufgrund des napoleonischen Konular-Beschlusses vom 9. Juni 1802 erfolgt die Aufhebung aller geistlichen Institute, Klöster und Abteien. Das Oratorianer Kloster in Kevelaer wird geräumt. |
1815 | Der Wiener Kongress spricht im Zuge der politischen Neuordnung Europas die Rheinlande endgültig Preußen zu. Kevelaer wird wieder preußisch. |
1816/1817 | Aufgrund des Ausbruchs des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa in Indonesien kommt es auch in Europa zu einem nasskalten Frühjahr und Sommer, der die Ernte vernichtet. Der Kevelaerer Bürgermeister Heuvens bewahrt die Einheimischen vor einer Hungerkatastrophe. |
1833 | Kronprinz von Preußen, der spätere König Friedrich Wilhelm IV. besucht am 25. Oktober 1833 Kevelaer. Er verspricht dem Präses die wallfahrtshinderlichen Gesetze abzuschaffen. |
1848 | Aufgrund der im Februar des Jahres ausgebrochenen Revolution in Frankreich befürwortet der Gemeinderat in Kevelaer die Gründung einer Sicherheitswache zum Schutz der Kevelaerer Bevölkerung (laut Einwohnerliste von 1843 ca. 2.400 Einwohner). Fertigstellung der neuen Elementarschule (Marktschule). |
1858 | Baubeginn der Marienbasilika mit Ausmalungen von Friedrich Stummel. |
1859 | Gründung einer katholischen privaten Rektorat-Schule im Westflügel des Priesterhauses (diese Schule bestand bis 1872). |
1863 | Kevelaer wird an die Eisenbahnstrecke Köln-Kleve angeschlossen. Zur Unterbringung des Bahnpersonals entstehen unweit des Bahnhofs neue Häuser. |
1864 | Einweihung der Kevelaerer Marienkirche (3. Juli 1864) am Kapellenplatz (1923 zur Basilika erhoben). 1883 wird der Turm der Marienkirche vollendet. |
1866 | Einrichtung einer Krankenanstalt im Kevelaerer Armenhaus (Stiftung Pinders). 1881 entsteht an derselben Stelle ein neues größeres Krankenhaus (alter Gebäudeteil des heutigen Krankenhauses). |
1874 | Während des Kulturkampfes (Kampf der protestantischen Staatsgewalt gegen die katholische Kirche 1872 bis 1878) wird in Kevelaer ein großangelegter Kreuzweg zwischen der Geldern´schen Chaussee und Twistedener Dyk gelegen, eingeweiht (29. März 1874). |
1876 | Der protestantische Kevelaerer Bürgermeister Brügelmann schafft sich auf Befehl von Landrat von Eerde am 26. Mai 1876 im Kevelaerer Kloster am Kapellenplatz gewaltsamen Eintritt und lässt alle Bewohner des Klosters zu Privatquartieren abführen. |
1879 | Kevelaerer Volksblatt ("Kävels Bläche") wird gegründet. |
1880 | Die Geistlichen, die 1876 aus ihren Wohnungen im Priesterhaus vertrieben worden waren, kehren zurück. |
1881 | Brände im Ortskern von Kevelaer (11 Häuser und Scheunen brennen aus ungeklärter Ursache ab). |
1884 | Der Pfarrer von Kevelaer erhält das Privileg, an den Marienhochfesten den päpstlichen Segen zu erteilen (dies gilt bis heute). |
1892 | 250 Jahre Wallfahrt; der Papst verleiht dem Gnadenbild eine goldene Krone. |
1892 | Gründung eines Klarissenklosters Ecke Venloer Straße/Twistedener Straße (Einzug der Schwestern am 25. Oktober 1892). |
1893 | Fertigstellung der höheren Knaben- bzw. Rektorat-Schule gegenüber dem Klarissenkloster. |
1897 | Am 3. September 1897 wird in Kevelaer die Elektrizität eingeführt. |
19. Jahrhundert - letztes Drittel | Seit dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Krefeld-Kleve expandieren in Kevelaer neben Landwirtschaft, Fremdenverkehrsgewerbe sowie Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, vor allem seit der 90er Jahre die Erwerbszweige: Textilverarbeitung, Bekleidungsgewerbe, Lederverarbeitung, Holzverarbeitung, Metallverarbeitung, Papierverarbeitung und das Baugewerbe. Die Bevölkerung von Kevelaer steigt bis 1895 auf 5.268 Einwohner. |
1901 | Fertigstellung der St. Hubertus-Schule (Volksschule). |
1903 | Einweihung des Kevelaerer Rathauses (24. Juni 1903). |
1905 bis 1909 | Nach Errichtung eines Wasserturms und eines Wasserwerks (1905) wird das Wassernetz 1906 in Betrieb genommen. 1909 wird in Kevelaer eine Kanalisation angelegt. |
1910 | Das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Naturgeschichte wird gegründet. |
1913 | Die Bevölkerung ist auf ca. 8.240 Einwohner angestiegen. |
1914 bis 1918 | Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs stagnieren die Wallfahrtszahlen. Es werden 250.000 Pilger gezählt. 1913 kamen noch 600.000 Pilger nach Kevelaer. Im letzten Kriegsjahr steigt die Wallfahrt wieder an mit 302.000 Pilgern und 180 Prozessionen. |
1926 | Der Abzug der Belgier (1923 bis 1926 Belgische Besatzungszeit) wird überall, so auch in Kevelaer als Befreiung gefeiert. |
1940 | Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) erlässt der Präsident der Rheinprovinz (17. Mai 1940) eine Verordnung, die jegliche Umzüge und Prozessionen untersagt. In Kevelaer selbst bildet sich eine einzige Prozession, die geschlossen in die Basilika am Kapellenplatz einzieht. |
1944/1945 | Zerstörung des Klarissenklosters, alten Pastorats (von 1910 bis 1938 Heimatmuseum) und der Rektorat-Schule (27. September 1944). Die von einem Bombenangriff vom 10. November 1944 stark beschädigte St. Antonius Pfarrkirche fällt am 1. März 1945 durch eine Fliegerbombe in Schutt und Asche, ebenso das Kreisheimatmuseum und das Postgebäude. |
1945 | Kevelaer wird am 2. Januar 1945 zwangsgeräumt. Dechant Holtmann wird verhaftet. Am 3. März 1945 bringt ein französischer Kriegsgefangener Irenee Hypolite Aguillon an den Feind, dass Kevelaer von Verteidigern frei sei. Daraufhin nehmen britische Truppen der Alllierten Kevelaer ein. |
1949 | Am 25. Mai 1949 werden Kevelaer durch Erlass des Innenministers die Stadtrechte verliehen. Internationaler Wallfahrtskongress in Kevelaer. |
1952 | Der Wiederaufbau der Kevelaerer St. Antonius Pfarrkirche ist vollendet (21. Juni 1952). |
1955 | Gründung der evangelischen Gemeinde in Kevelaer. Fertigstellung des Städtischen Gymnasiums. |
1955/1956 | Der Seelsorgebezirk St. Marien in Kevelaer wird von der Mutterpfarre St. Antonius endgültig getrennt und zur Pfarre erhoben. |
1957 | Die Stadt Kevelaer und die Pfarrgemeinde St. Marien übernehmen die Patenschaft für den südafrikanischen Marienwallfahrtsort Kevelaer. |
1961 | Fertigstellung der neuen evangelischen Martin-Luther-Schule. |
1962 | Endgültige Fertigstellung der St. Antonius Schule durch die Eröffnung der neuen Mädchenschule. Abbruch der Marktschule. |
1963 | Einweihung der neuen evangelischen Kirche, Jesus-Christus-Kirche (3. Juli 1963). |
1968 | Einweihung des neuen Rheinischen Provinzialmutterhauses der Clemensschwestern an der Sonnenstraße in Kevelaer (3. Mai 1968). |
1969 | Kommunale Neuordnung: Die Stadt Kevelaer, die Gemeinden Kleinkevelaer, Twisteden und Wetten (Amt Kevelaer) und die Gemeinden Kervendonk, Kervenheim und Winnekendonk (Amt Kervenheim) werden zu einer amtsfreien Gemeinde zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde erhält den Namen Kevelaer und führt die Bezeichnung "Stadt". Die Ämter Kevelaer und Kervenheim werden aufgelöst. |
1973 | Fertigstellung eines neuen Rathauses (20. Oktober 1973). |
1974 | Eröffnung des neuen Hallenbads. |
1976 | Inbetriebnahme des Wasserwerks. |
1978 | Eröffnung des neuen Schul- und Sportzentrums. |
1981 | Städtepartnerschaft mit Bury St. Edmunds (Großbritannien). |
1985 | Die erste Motorradfahrerwallfahrt findet statt. |
1985 | Städtisches Jugendzentrum "Kompass" wird gegründet. |
1982 | Abbrand der St. Antonius Pfarrkirche. Einweihung des neuen Pfarr- und Wallfahrtszentrums (5. und 6. Juni 1982). |
1987 | Einweihung der 1982 abgebrannten St. Antonius Kirche (17. Januar 1987). |
1987 | Besuche von Papst Johannes Paul II., Joseph Kardinal Ratzinger und Mutter Teresa. |
1990 | Eröffnung der neuen Realschule auf der Hüls. |
1991 | Eröffnung des neuen Konzert- und Bühnenhauses. |
1992 | 350-jähriges Wallfahrtsjubiläum. |
1996 | Erste Bürgerbuslinie wird eingerichtet. |
2000 | 700 Jahre Kevelaer. |
2000 | Erstmalige Verleihung des Prädikats "Staatlich anerkannter Erholungsort" (7. Mai 2000). |
2001 | Unsere Stadt blüht auf (Gold). |
2003 | Umgestaltung der Gelderner Straße und Markstraße (Roermonder Platz). |
2006 | Die Thermalquelle auf der Hüls wird als Heilquelle anerkannt. |
2014 | Eröffnung der Gesamtschule Kevelaer-Weeze. |
2015 | Rathauseinweihung nach der Kernsanierung (21. August 2015). |
2016 | Auszeichnung mit dem European Energy Award am 28. April 2016. |
2017 | 375-jähriges Wallfahrtsjubiläum. |
2017 | Ratsbeschluss zur Namensführung "Wallfahrtsstadt Kevelaer" (6. April 2017). |
2018 | Kevelaerer Stadtkernerneuerung. |
2018 | Entwicklung Solegarten St. Jakob und Baubeginn des Gradierwerks. |
2020 | Fertigstellung und Eröffnung Solegarten St. Jakob mit Gradierwerk.
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2023 | Beginn der Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes im Rahmen der Städtebauförderung. |
2023 | Fertigstellung und Eröffnung des Inhalatoriums am Solegarten. |