Werbeschau 1952 - 1954

Stadtgeschichte

Das Gebiet der heutigen Stadt Kevelaer entstand am 1. Juli 1969 durch die Zusammenlegung der ehemaligen Bürgermeisterei Kevelaer mit den einstigen Gemeinden Kevelaer, Twisteden, Wetten und Kleinkevelaer und der Bürgermeisterei Kervenheim mit den Gemeinden Kervenheim, Winnekendonk und Kervendonk. Heute leben in Kevelaer rund 29.000 Einwohner auf insgesamt 1.946 ha. Seit dem 1. Juli 1993 lautet die Postleitzahl der Stadt 47623 (vorher: 4178).

Geschichte

Die Geschichte Kevelaers und seiner Ortsteile reicht lange zurück, Ausgrabungen belegen erste Siedlungsspuren spätestens um 800 v. Chr. Eine erste namentliche Erwähnung Kevelaers gibt es für das Jahr 1300 im Rahmen einer Verkaufsurkunde eines Bauernhofes.

Kevelaer, seit 1472 eigenständige Pfarrgemeinde, war seit dem Mittelalter Teil des Herzogtums Geldern, Kervenheim hingegen gehörte während des Mittelalters und der frühen Neuzeit zum Herzogtum Kleve. Beide Orte und die anderen zugehörigen Gemeinden waren damals ländlich geprägt und eher dünn besiedelt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Region immer wieder von Erbstreitigkeiten und Kriegen der herrschenden Dynastien erschüttert, bis Kevelaer im Jahr 1543 nach dem Ende der geldrischen Eigenständigkeit der Habsburgerdynastie zufiel und ab 1558 als Teil Obergelderns zur Spanischen Krone gehörte.

17. und 18. Jahrhundert

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Stadt einmal mehr von Kriegen heimgesucht, unter anderem, als im Zuge des Dreißigjährigen Krieges am 1. August 1635 eine Gruppe kroatischer Söldner den Ort plünderte und rund 100 Einwohner umbrachte. Sechs Jahre später hörte der Kevelaerer Hendrick Busman an Weihnachten in Kevelaer eine Stimme, die ihm den Bau einer Kapelle befahl. Um ein Gnadenbild aus Luxemburg herum wurde zunächst ein Bildstock und dann eine Kapelle errichtet. Diese wurde, nach offizieller bischöflicher Untersuchung, zum Zentrum der Kevelaerer Wallfahrt, die das Stadtbild seitdem geprägt hat.

Trotzdem blieb der Ort während der weiteren spanischen Herrschaft nicht vor neuerlichen Plünderungen im Rahmen diverser Kriege verschont. Dies geschah einmal mehr auch während des spanischen Erbfolgekrieges, der 1713 endete, woraufhin Kevelaer, wie zuvor auch bereits Kervenheim am Anfang des 17. Jahrhunderts, unter preußische Herrschaft kam. Diese blieb, kurz unterbrochen durch die Revolutionskriege und die napoleonische Herrschaft von 1795 bis 1815, bis 1945 bestehen und mündete nach der Auflösung Preußens in die heutige Zugehörigkeit Kevelaers zu Nordrhein-Westfalen.

 19. bis 21. Jahrhundert

Während des 19. Jahrhunderts vertiefte sich dadurch zunehmend der Graben, der Kevelaer von den niederländischen Nachbargemeinden im Westen trennte: Wo man einst denselben Dialekt gesprochen und zusammen zum Herzogtum Geldern gehört hatte, wurde seit 1815 zunehmend politisch und sprachlich zwischen den Niederlanden und Preußen getrennt – obgleich das Käwels Platt bis heute noch nicht ganz verschwunden ist. Neuen Anschluss an die Welt fand Kevelaer hingegen mit der Einrichtung der noch bestehenden Bahnlinie nach Kleve und Düsseldorf im Jahr 1863.

Als Teil Preußens hatte Kevelaer auch an den großen Entwicklungen der deutschen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert Anteil, insbesondere seit der Reichsgründung 1871. Kevelaerer kämpften und fielen in zwei Weltkriegen und wählten im Deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und seit 1949 in der Bundesrepublik. Traditionell war lange Zeit der politische Katholizismus in Kevelaer bestimmend, doch auch hier fasste der Nationalsozialismus in den 1930er- und 1940er-Jahren Fuß. Judenverfolgungen sind zwar nicht überliefert, allerdings wohl deshalb, weil es in Kevelaer auch vor dem Krieg keine jüdische Gemeinde gegeben hat. Bezahlt hat Kevelaer während des Weltkrieges in jedem Fall mit Zerstörungen im Rahmen von Bombenangriffen.

Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau und ein neues Erstarken des Katholizismus. Die Wallfahrt hatte, freilich zeitweise mit erzwungenen Pausen aufgrund diverser Repressalien, die letzten Jahrhunderte überdauert. Im Jahr 1913 wurden 600.000 Pilger gezählt, jetzt, nach dem Zweiten Weltkrieg, stiegen diese Zahlen auf regelmäßig über 800.000 Pilger im Jahr weiter an. Ein Höhepunkt der Stadtgeschichte ist der Besuch von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1987.

Das Kevelaerer Stadtgebiet entstand in der heutigen Form im Jahre 1969 durch Zusammenlegung von Kervenheim und Kevelaer. Seitdem hat sich auch abseits der Wallfahrt viel getan: Das bebaute Gebiet ist deutlich gewachsen, die Einwohnerzahl hat sich auf mehr als 29.000 erhöht und es wurden diverse Bauprojekte angestoßen, darunter die Einrichtung zahlreicher Schulen, Gewerbebetriebe und neuer Verwaltungsgebäude, aber auch der Bau des Hallenbades und in jüngster Zeit des Solegartens mit dem Gradierwerk und dem Inhalatorium. Neuestes Großprojekt ist die Umgestaltung des Peter-Plümpe-Platzes seit 2023. 

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