Auch für Kevelaer hat das Thema eine große Bedeutung. Deshalb hat die Wallfahrtsstadt Kevelaer den Bereich Fördermittelmanagement 2020 umstrukturiert und eine zentrale Stelle dafür geschaffen. Seit dem 1. Mai 2020 besetzt Michael Simons die Position des Fördermittelmanagers. Er agiert als Mittelsmann zwischen Bewilligungsbehörden und den städtischen Bereichen und sorgt dafür, dass Maßnahmen finanziell gefördert werden. Dabei unterstützt und begleitet er städtische Fachabteilungen bei der Initiierung, Planung und Durchführung von Projekten. Fördergelder helfen Kommunen, finanzielle Hürden zu überwinden und Projekte zu realisieren, die ohne diese Unterstützung aufgrund begrenzter Haushaltsmittel nicht möglich wären. Die finanziellen Mittel stammen aus unterschiedlichen Quellen wie z.B. staatlichen Einrichtungen der Europäischen Union, des Bundes oder des Landes Nordrhein Westfalten. Oft sind diese Gelder an bestimmte Zwecke gebunden und dienen der Förderung spezifischer Projekte. Zuvor wurden Fördermittelanträge in Kevelaer von den jeweiligen Fachabteilungen selbstständig recherchiert und beantragt. Der Wechsel vom dezentralen zum zentralen System entlastet die Fachabteilungen und die Geldgebenden haben nur noch eine Ansprechperson bei der Stadtverwaltung.
Aufgaben des Fördermittelmanagements
Die Arbeit des Fördermittelmanagements beginnt bereits vor Antragsstellung. Angefangen bei der Recherche von Fördergeldern und Überprüfung der Fördervoraussetzungen über den Austausch mit den entsprechenden Fachabteilungen bis hin zum Zusammenstellen der notwendigen Unterlagen für den individuellen Förderantrag, umfasst das Fördermittelmanagement verschiedenen Schritte und Akteur*innen. Dieser Prozess kann je nach Maßnahme sehr zeitintensiv ausfallen. Außerdem müssen in der Regel die Förderanträge zunächst bewilligt werden, bevor die Bauprojekte starten können. Diese und viele weitere Faktoren müssen im Fördermittelmanagement berücksichtigt werden. Wenn ein Förderantrag bewilligt wird, werden dadurch wieder neue Prozesse ausgelöst wie z.B. die Ausschreibungen für die jeweilige Maßnahme. Kommunen müssen als öffentlicher Auftraggeber bei Projekten das Vergaberecht einhalten. Bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer ist das Fördermittelmanagement direkt mit der Zentralen Vergabestelle verknüpft, sodass die eng verbundenen Prozesse reibungslos durchgeführt werden können.
Fördergelder unterstützen städtische Projekte
Jährlich werden rund 30 Projekte zentral mit Meilensteinen und Fristen verwaltet. Wichtig ist es außerdem, einen Überblick über die Förderlandschaft zu behalten. Allein in Nordrhein-Westfalen kann es bis zu 500 verschiedene Fördertöpfe geben.
Die Verbesserung von Freizeitanlagen, das neue Jugendverwaltungszentrum oder die Maßnahmen der Stadtkernerneuerung sowie das neue Parkleitsystem sind nur einige der Projekte, die ohne eine Förderung nicht zustande gekommen wären. Aktuell liegen Bewilligungsbescheide für Fördergelder folgender Projekte vor: für den Bau von drei Outdoor Trimm-Dich-Pfaden in Kervenheim, Twisteden und Wetten, für die Erstellung eines Klimafolgenanpassungskonzeptes sowie für die Erweiterung und Sanierung der Fahrradanlage am Bahnhof.
Der Job des Fördermittelmanagers ist sehr abwechslungsreich und man ist im ständigen Austausch mit den Abteilungen – genau das gefällt Michael Simons an seiner Arbeit: „Ich gehöre oft zu den ersten, die wissen, in welche Richtung sich die Stadt entwickelt." In seiner Tätigkeit ist er in vielen Projekten eingebunden und begleitet diese von Anfang bis Ende. Die Vielzahl der städtischen Projekte und die umfangreichen Fördermöglichkeiten machen deutlich, wie wichtig das Fördermittelmanagement ist und warum das Fördermittelmanagement in der Kevelaerer Stadtverwaltung zentralisiert wurde.