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Kevelaer auf dem Weg zum Kurort

Kevelaer auf gutem Weg zum „staatlich anerkannten Kurort“ mit Heilquellenbetrieb

Seit Ende 1994 verfügt die Wallfahrtsstadt Kevelaer über eine 554 Meter tiefe Bohrung auf der Hüls, die nach den Bestimmungen für Heilbäder und Kurorte als „jodhaltige Thermalsole“ klassifiziert ist. Die Quelle enthält wertvolle Mineralien und wurde von der Bezirksregierung Düsseldorf als „Heilquelle“ anerkannt. Mit dieser Heilquelle erfüllt Kevelaer eine wesentliche Grundvoraussetzung, um überhaupt die Anerkennung als „staatlich anerkannter Kurort“ mit Heilquellen-Kurbetrieb nach § 8 des Kurorte Gesetzes (KOG) des Landes Nordrhein-Westfalen zu beantragen. Sie zählt zu den im Heilbäderverband NRW vertretenen höherprädikatisierten Orten. Zuständig für diese Anerkennung ist die Bezirksregierung Düsseldorf.

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat in den vergangenen Jahren intensiv an den erforderlichen Voraussetzungen gearbeitet, um diesen Status zu erreichen. Im Jahr 2020 wurde das muschelförmige Gradierwerk im Solegarten St. Jakob fertig gestellt, das seitdem als Freiluftinhalatorium zur Soleverdunstung betrieben wird. Im November 2023 soll außerdem das Inhalatorium im Solegarten St. Jakob in Betrieb genommen werden. Hier kann die Thermalsole im geschlossenem Raum noch intensiver inhaliert werden.

Doch nicht nur die Nutzung der Heilquelle ist Voraussetzung für die Prädikatisierung, auch umfangreiche Stellungnahmen und die Vorlage von Gutachten gehörten dazu. Nach einer äußerst sorgfältigen Prüfung durch die Bezirksregierung Düsseldorf wurden die Voraussetzungen als erfüllt erachtet. Die Bezirksregierung bat den Landesfachbeirat für Kurorte und Heilquellen, der beim Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW) angesiedelt ist, um die Entsendung einer Besuchskommission.

Am 27. September 2023 empfingen Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Kevelaers Ortsvorsteher Peter Hohl, Dr. med. Elke Kleuren-Schryvers, med. Referentin Kurortentwicklung in Kevelaer, Hans-Josef Thönnissen, Leiter der Stadtwerke Kevelaer und Koordinator des Prädikatisierungsvorhabens und Verena Rohde, Leiterin des Kevelaer Marketings und Wirtschaftsförderin die Mitglieder der Besuchskommission in Kevelaer. Die Kommission erhielt zahlreiche Eindrücke von der Wallfahrtsstadt. Besonders der Solegarten und seine Elemente, darunter die Heilquelle, das Empfangsgebäude, der Atemweg, das Gradierwerk, das Inhalatorium, die in Verbindung mit dem Marienhospital geplanten therapeutische Trainingswege, die Kneipp-Anlage, das Atrium, die multifunktionalen Sportgeräte sowie das angrenzende Hallenbad und die Sportanlagen auf der Hüls wurden besichtigt.

Nach dem Mittagessen führte eine Tour durch die Innenstadt zum Niederrheinischen Museum und zum Kapellenplatz. Im Herzen des Wallfahrtsortes wurden die Chancen präsentiert, die Kevelaer im Zusammenspiel als Wallfahrts- und Kurort hätte. Die Schlussminuten der Pilgerandacht mit anschließendem Orgelspiel boten Gelegenheit, die Basilika und die Musik auf sich wirken zu lassen. „Während der Kevelaer-Bereisung mit der Besuchskommission haben wir versucht, den besonderen Charme unserer Wallfahrtsstadt und die von der Solequelle ausgehenden Chancen, durch einige Stationen mit verschiedenen Menschen und Sehenswürdigkeiten zu übermitteln“, so Hans-Josef Thönnissen, der die Prädikatisierung koordiniert. In der nachfolgenden Beratung im Wasserturm waren sich die Mitglieder der Kommission schnell und einstimmig einig: Sie schlagen der Bezirksregierung Düsseldorf vor, der Wallfahrtsstadt Kevelaer das Prädikat „staatlich anerkannter Kurort“ mit Heilquellen-Kurbetrieb nach § 8 des KOG NW zu verleihen.

Als letzten Schritt arbeiten die Stadtwerke unter der Leitung von Herrn Thönnissen derzeit mit Hochdruck daran, die Sole in reduzierten Konzentrationen in Form von Trinksole als Arzneimittel anerkennen zu lassen. Sobald dieses Verfahren abgeschlossen ist, steht der Verleihung des Prädikates nichts mehr im Wege. „Kevelaer befindet sich somit auf dem Weg, ein herausragendes Zentrum für Gesundheit und Erholung zu werden und wäre damit der einzige Kurort im Bereich der Bezirksregierung Düsseldorf“, freut sich Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. 

Besuchskommission zur Prädikatisierung in Kevelaer

1.    Verantwortliche aus Kevelaer mit der Besuchskommission, © Wallfahrtsstadt Kevelaer

Oben v.l.: Friedrich Karl-Hellmann, Bezirksregierung Arnsberg, Dr. Joachim Avenarius, DEHOGA Ostwestfalen

Mitte v.l.: Peter Hohl, Ortsvorsteher Kevelaer; Verena Rohde, Leiterin des Kevelaer Marketings und Wirtschaftsförderin in Kevelaer; Nina Dahlhaus, Touristik NRW; Dr. Christiane Napp, Bezirksregierung Düsseldorf; Bürgermeister Dr. Dominik Pichler

Unten v.l.: Dr. med. Elke Kleuren-Schryvers, med. Referentin Kurortentwicklung in Kevelaer, Hans-Josef Thönnissen, Leiter der Stadtwerke Kevelaer und Koordinator des Prädikatisierungsvorhabens

Ansprechpartner

Hans-Josef Thönnissen

Stadtwerke Kevelaer

Kroatenstraße 125

47623 Kevelaer