Richtfest für Inhalatorium gefeiert

Der Solegarten St. Jakob verspricht Entspannung, Erholung und Zeit zum Durchatmen. Gerade rund um das Gradierwerk ist dies ein besonderes und wohltuendes Erlebnis. Denn das Einatmen der feinen Salzwassertröpfchen – Aerosole genannt – beugt Atemwegs- und Erkältungskrankheiten vor. Mit dem jüngsten „Kind“ auf der Hüls wird dieser Aspekt der Gesundheit rund um die Jakobsquelle nochmals aufgewertet: Die „Kevelaer.Thermalsole“ wird künftig auch eine Intensiv-Sole-Nebelkammer beliefern. Nun wurde Richtfest für das Inhalatorium gefeiert, das ab dem Sommer von den Besuchern genutzt werden kann. Durch Verdüsung werden die Aerosole hier zu einem dichten Nebel verkleinert und können so noch besser in die feinsten Verästelungen der Bronchien vordringen.

Wichtiger Schritt

"Eine ideale Ergänzung für das bestehende touristische Angebot unserer Stadt", zeigt sich Bürgermeister Dr. Dominik Pichler überzeugt und ergänzt: „Es ist ein weiterer, wichtiger Mosaikstein des in Kevelaer gelebten Ansatzes ‚Gesund an Leib und Seele‘. Und führt uns weiter in Richtung Kurort.“ Durch die Vernebelung der Aerosole entsteht im Inneren des neuen Baus eine besondere Atemluft. „Das Thema Atmung wird vielseitiger und attraktiver und rückt in die therapeutische Wirkung“, erklärt Hans-Josef Thönnissen, Betriebsleiter der Stadtwerke Kevelaer, die für die Infrastruktur im Solegarten St. Jakob verantwortlich zeichnen. „Mehrere Studien belegen die Wirkung der Thermalsole als vielversprechenden Ansatz in der Behandlung von Atemwegserkrankungen. Eine regelmäßige Befeuchtung der Atemwege scheint besonders wichtig zu sein, um die prophylaktischen und therapeutischen Vorteile zu nutzen,“ führt Thönnissen weiter aus.

Der Standort

Das auf dem Erdwall gut wahrnehmbare Inhalatorium zwischen Gradierwerk und den Tennisplätzen bildet einen räumlich-baulichen Dreiklang mit dem muschelförmigen Gradierwerk und dem Informations-Gebäude. Es verdient sich im Rahmen der sensiblen Einfügung in die gestaltungsreiche Umgebung des Solegartens eine enge räumliche und thematische Zuordnung zum Gradierwerk. Dabei bietet die Lage auf dem Hügel den Besuchern einen optimalen Überblick über den gesamten Solegarten. Entworfen wurde das Inhalatorium vom Architekten Peter Grund, Architektengemeinschaft Groger Grund Schmidt aus Kassel, der bereits das einzigartige Konzept des durch die muschelform begehbaren Gradierwerks entwickelte. Mit dem Richtfest der Intensiv-Sole-Nebelkammer bedankten sich die Stadtwerke Kevelaer nun sowohl beim Architekten als auch bei den Handwerkern für die gute Zusammenarbeit: Grote Bedachung & Holzbau aus Weeze, Jansen & Stenmans aus Winnekendonk sowie LU Hoverath, ebenfalls aus Winnekendonk. Auch Vertreter aus Politik und Verwaltung, Mediziner und Therapeuten sowie „Nachbarn“ waren gekommen, um den besonderen Moment mit zu feiern.

Das Innenleben

Im Inneren sichtbar ist die rautenförmige Wabenkonstruktion des schlichten Lärchen-Holz-Baukörpers, in dem der dichte Nebel quasi zur Passivität zwingt. Die statische Konstruktion lässt die Möglichkeit des ungestörten Aufenthalts der bis zu 19 Besucher durch Nischenbildung zu. Damit der kalte Nebel auch im Winter genossen werden kann, sorgen Heizmatten im Fußboden für angenehme Strahlungswärme. Die daher aufsteigenden Kristalle sorgen unter Lichteinfluss für eine wohlige Atmosphäre. Gespeist werden die Heizmatten durch Solarpaneele, die das Äußere des Gebäudes zieren. Die gespeicherte Sonnenenergie kann zudem für das Gradierwerk genutzt werden.

Die Gebäudehülle

Die von den Architekten entwickelte Gebäudetypologie und Konstruktionsweise des nur 4 mal 15 Meter kleinen, aber sehr besonderen Gebäudes mit dem Purismus einer Walmdachform mit Rautenverkleidung wurde unter Verzicht auf Beiwerk konsequent auf das Wesentliche reduziert. Der Entwurf fand uneingeschränkte Zustimmung und Würdigung durch den seitens der Wallfahrtsstadt Kevelaer beteiligten Gestaltungsbeirats.

Die wohltuende Wirkung der Luft im Inneren des Inhalatoriums können Besucher voraussichtlich ab diesem Sommer genießen. Neben einer Treppe wird es auch einen barrierefreien Zugang geben. Im Unterschied zum Gradierwerk, wo das durch die Salzkristalle mediterran anmutende Klima kostenfrei verfügbar ist, wird für die Vernebelungskammer ein überschaubarer Eintrittspreis zu entrichten sein. Die genaue Höhe ist noch nicht bekannt.

 

Ein Mann mit Mikrofon steht vor Menschen, im Hintergrund ein Gebäude aus Holz.

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler begrüßte die Anwesenden zum Richtfest.

 

Auf einer Balkenkonstruktion ragt ein Richtkranz, vor dem Gebäude stehen zwei Männer.

Der Architekt Dipl.-Ing. Peter Grund und Hans-Josef Thönnissen,
Betriebsleiter der Stadtwerke Kevelaer, (von links) erläutern Hintergründe
zum Bauwerk des Inhalatoriums

 

Ein Mann schlägt mit einem Hammer einen Nagel in einen Balken.

Hans-Josef Thönnissen schlägt den letzten Nagel ins Gebälk.

 

Vier Männer stehen vor einer Holzkonstruktion, aus der ein Richtkranz ragt.

Hans-Josef Thönnissen, Peter Grund, der Zimmermann Heiko Harich
und Dr. Dominik Pichler (von links) freuen sich, dass nun Richtfest
für das Inhalatorium gefeiert werden konnte.